Schrift & Lust — Typotage Leipzig

»Schrift ist Form ist Emotion ist Lust: Mit diesem Leitmotiv zelebrierten die 28. Leipziger Typotage verschiedenste Facetten der Lust auf Schrift. Die Lust auf Haptik in digital geprägten Zeiten in Form von Kalligrafie oder Letterpress. Die Lust auf neue Techniken und Experimente, Lust auf das gedruckte Wort, auf Farben und Formen. Lust auf neue Blickwinkel.« (typotage.de)

Wir waren dabei und fanden dort neben reichlich Inspiration auch sehr nette Menschen, anregende Kontraste und — nicht zuletzt — eine wirklich tolle Stadt.

Die Veranstaltung fand im Museum für Druckkunst Leipzig statt, einem spannenden industriekulturellen Ort im Westen der Stadt. Das Haus verbindet einen Werkstattbetrieb mit einem Museum und zeigt historische Gieß-, Setz- und Druckverfahren an voll funktionsfähigen Maschinen.

Besonders Lust gemacht haben uns dabei Dafi Kühne, ein Schweizer Gestalter und Buchdrucker. In seinem Atelier setzt er einen wilden Mix aus analogen und digitalen Werkzeugen ein, um Plakate zu drucken. Mit der Regel »Kein PDF verlässt das Atelier als Endprodukt« druckt er alle seine Arbeiten auf tonnenschweren Buchdruck-Pressen. Seine einen Stock höher ausgestellten Plakate waren so unterschiedlich gestaltet, dass man nur schwer glauben konnte, dass sie alle aus einer Feder stammen — Dafi versicherte uns aber persönlich, dass es so ist ;)

Dafi war es auch, der uns den Tipp gab, anschließend noch das BUSY HANDS FEST zu besuchen, dem »Festival for Gig Posters and Music Related Artworks« im Neuen Schauspiel. Dort gab es nicht nur massenhaft undergroundige Poster zu entdecken, sondern auch einen traumhaften Hinterhof-Biergarten.

Auch sehr spannend war der Vortrag von Céline Hurka, einer in Den Haag ansässigen, selbstständigen Grafik- und Schriftdesignerin. Sie verfolgt einen experimentellen und forschungsbasierten Ansatz und nutzt neue Technologien, um typografische Konventionen zu erforschen und zu hinterfragen.

Wir freuen uns schon auf die nächsten Leipziger Typotage.